Preisdiskussionen um neue Therapieoption in Deutschland

Die Verfügbarkeit von Zolgensma in den USA hat die Preisdiskussion für neue Medikamente auch in Deutschland angeheizt. Zolgensma ist in den USA zur Behandlung von Kindern mit Spinaler Muskelatrophie (SMA) zugelassen und kann (potentiell) die Krankheit heilen. In Deutschland ist das Medikament bisher noch nicht zugelassen – die europäische Zulassung wird im kommenden Jahr erwartet.

Nun gibt es zwei große Diskussionen in Deutschland: Zum Einen geht es um die Handhabung von Medikamenten, die bisher noch nicht in Deutschland zugelassen sind und zum Anderen geht es um die Höhe des Preises.

Die Handhabung von Medikamenten vor Zulassung ist eindeutig in der Arzneimittel-Härtefall-Verordnung (AMHV) zum sogenannten Compassionate Use Programm geregelt und sieht ein Kohortenprogramm zur Versorgung von Patienten vor. Dabei wird das Medikament umsonst zur Verfügung gestellt! Die Einzelfallregelung, welche von den Krankenkassen nun ebenfalls kritisiert wird, ist durch das sogenannte Nikolausurteil aus dem Jahre 2005 ebenfalls klar geregelt und sieht dies vor allem bei lebensgefährdenden Medikamenten vor.

Bezüglich des Preises bleibt festzustellen, dass 1) die SMA lediglich 500 Patienten in ganz Europa, sprich ca. 80 Patienten bundesweit betrifft – bei 100 GKVen sind das im Schnitt weniger als 1 Patient (!) – und 2) ohne eine hohe Gewinnerwartung in solchen sehr seltenen Krankheiten auch zukünftig keine neuen Therapien und Medikamente zur Verfügung stehen werden, da die Forschungs- und Investitionsanreize gegen Null gehen.

Presseartikel hierzu u.a. in der Badischen Zeitung vom 20.11.2019: Hoffnung, Leid und viel Geld sowie ein Kommentar

MArS unterstützt Sie bei der optimalen Erstattungsstrategie, der Preisfindung für den D-A-CH Markt und natürlich auch in einer möglichen frühen Kontakt- und Diskussionsaufnahme mit den Gesetzlichen Krankenkassen.

2-Kommunikation-mit-Kostentraegern

Häufigkeit von erworbenen thrombotischen thrombozytopenischen Purpura in Deutschland

Die erworbene thrombotische thrombozytopenische Purpura (aTTP) ist eine lebensbedrohliche ultra-orphanische Krankheit mit einer gemeldeten jährlichen Inzidenz von 1,5 bis 6,0 Fällen pro Million in Europa, von der ansonsten vor allem junge und gesunde Erwachsene im Durchschnitt 40 Jahre alt sind. Ziel dieser Studie war es, die Inzidenz von aTTP in Deutschland zu bewerten.

Ein systematischer Literaturreview wurde durchgeführt, um die veröffentlichten Erkenntnisse zur aTTP-Epidemiologie in Deutschland zu ermitteln. Um zusätzliche Erkenntnisse über den Anteil der aTTP-Fälle innerhalb der nationalen Thrombotic Microangiopathy (TMA)-Population zu erhalten, wurde eine Studie auf Krankenhausniveau mit einem retrospektiven Datenerfassungsansatz durchgeführt. Dabei wurde die Diagnose von aTTP bestätigt, wenn ADAMTS13 < 10% betrug und/oder in den Krankenakten ausdrücklich auf aTTP-Diagnose hingewiesen wurde. Die aggregierten Krankenhausdaten wurden dann mit Hilfe logistischer Regressionsverfahren auf die nationale Ebene projiziert.
Die ermittelte jährliche Inzidenz von neu diagnostizierten aTTP-Fällen und die gesamte jährliche Inzidenz von aTTP-Episoden in Deutschland bestätigen den ultra-waisen Charakter von aTTP.

Hier geht’s zum Download the Artikels:

Miesbach, W., Menne, J., Bommer, M. et al. Incidence of acquired thrombotic thrombocytopenic purpura in Germany: a hospital level study. Orphanet J Rare Dis 14, 260 (2019) doi:10.1186/s13023-019-1240-0

Wollten Sie schon immer mal die Spieltheorie verstehen?

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Perfektes Timing mit der Verfügbarkeit von Infocomix. Innerhalb der “Spieltheorie” konnten die Autoren die grundlegenden Konzepte der Spieltheorie auf einfache und nichtmathematische Weise vermitteln! Großartig zu lesen – auch für erfahrene Spieltheoretiker!

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Analyse zu Gewichts- und Blutzuckerwertsenkung

Die endoskopische biliodigestive Diversion ist ein neues Verfahren zur nicht-operativen und nicht-medikamentösen Therapie von Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 und Adipositas, bei dem ein duodeno-jejunaler Kunststoffconduit (DJBL) endoskopisch eingesetzt wird. Die therapeutische Wirkung besteht in einer Kombination aus einem stark normalisierenden Effekt auf diverse Stoffwechselparameter (insbesondere Glukosestoffwechsel und Gewichtsreduktion). Der Effekt der DJBL in einem Real Life Setting wurde von der MArS anhand von prospektiv gesammelten Daten am Klinikum Forchheim analysiert.

Analyse hier herunterladen: Dewald_et_al._DDG_Analyse_Forchheim_2017

Business Planning im Gesundheitswesen

Dieses Lehrbuch bietet eine Einführung ins Business Planning für die Gesundheitswirtschaft – einem wichtigen Baustein der erfolgreichen Übertragung neuer medizinischer Erkenntnisse in die klinische und Public-Health-Praxis. Dabei schlägt es eine Brücke von der Frage, ob eine Innovationsidee eine gesellschaftlich wünschenswerte Verwendung knapper Ressourcen der Gesundheitsversorgung bedeutet, zur Betrachtung, ob und wie die Idee auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht finanziell nachhaltig umgesetzt werden kann. Anhand verschiedener Kapitel eines Businessplans werden nicht nur Kriterien und Methoden zur kritischen Prüfung vorgestellt, sondern auch zentrale Entscheidungsträger über die Finanzierung auf dem ersten und zweiten Gesundheitsmarkt (Thema „Market Access“) vorgestellt. Das Lehrbuch eignet sich für betriebswirtschaftliche oder gesundheitswissenschaftliche Studiengänge mit betriebswirtschaftlichem Schwerpunkt. Für Masterstudiengänge bietet es, insbesondere im Bereich der Lebenswissenschaften, eine unternehmerisch orientierte Einführung in das deutsche Gesundheitswesen und gibt einen anwendungsorientierten Überblick in Fragen des Gesundheitsmanagements.

Stefan Walzer hat das Kapitel 9 zu folgendem Thema geschrieben: 

Vergütungshöhe und Preissetzung.